Sananda Fru im Interview

Kurz vor dem Hermut-Weber-Cup haben wir uns mit Sananda Fru getroffen und mit ihm gesprochen. Sananda hat in der U14 und der JBBL bei DBV Charlottenburg gespielt und hat hier die Grundlagen für eine erfolgreiche NBBL Zeit bei den Basketball Löwen Braunschweig. Im diesem Jahr hat er den Anschluss an den Profikader geschafft. Ab kommender Saison gehört er fest zum Kader und startet seine erste Saison alles Profi in der BBL. Wir haben ihn gefragt, wie es ihm in Braunschweig ergangen ist, welchen Einfluss sein Trainer auf seine Entwicklung hat und welche Tipps er für die Teilnehmer des Hermut-Weber-Cups hat.

Wir haben ein bisschen in unserem Archiv gestöbert und dabei tolle Fotos von dir beim Hermut-Weber-Cup 2016 gefunden. Dich nochmal gegen Ferdi (letztes Jahr NBBL Spieler bei den Berlin Braves Baskets) spielen zu sehen hat schöne Erinnerungen geweckt.

Wow das ist lange her. Die Bilder würde ich echt gerne mal sehen. (Lacht)

In dieser Saison durftest du erste Minuten in der BBL Mannschaft von Braunschweig bekommen. Was braucht man da als junger Spieler um sich durchzusetzen?

Mir ist aufgefallen, dass es immer wieder auf die Grundlagen ankommt. Was ich früher in der Auswahl gelernt und später auch im Verein in der JBBL mitbekommen habe hilft mir sehr. Vor allem die Bewegung abseits des Balles ist extrem wichtig und wird einfach in der BBL von dir erwartet.

Sananda Fru: Basketball Löwen Braunschweig

Also die berühmte Spielfähigkeit und das Spielverständnis.

Ja genau. Es geht nicht immer darum – Du musst der schnellste, oder der größte oder der stärkste sein. Vielmehr ist es wichtig das Spiel gut zu lesen und vor allem deinen Gegner richtig zu lesen. Wenn du das kannst, kann man da auf hohem Niveau mitspielen.

Auch in Braunschweig habt ihr mit Jesús Ramírez einen spanischen Coach. Gib uns einen Einblick. Was ist da anders am spanischen Basketball?

So einen großen Unterschied gibt es da gar nicht mehr. Der Basketball den wir spielen ist ebenfalls stark auf Defense ausgerichtet.  Aber wir wollen natürlich schnell spielen. Der Fastbreak ist vielleicht der größte Unterschied.

In Berlin bei ALBA bekommen junge Talente immer wieder ihre Chance. Auch Braunschweig ist dafür bekannt eine gute Adresse für junge, hungrige deutsche Talente zu sein. Lässt man euch als Young-Guns vielleicht mehr Dinge durchgehen?

Also geschenkt bekommt man auf jeden Fall nichts. (Lacht) Das ist harte Arbeit an jedem Tag. Nur durch konstante harte Arbeit und Leistung im Training bekommt man seine Chance. Wenn du im Kader gute Leistung bringst dann wirst du belohnt aber auch belohnt. Vor allem in der Defense musst du das tun, was das Team von dir braucht. Aber wenn du das machst, wird es hier ( Braunschweig A.d.R.) anerkannt und respektiert. Das fehlt vielleicht bei anderem Teams.

Ihr bekommt also das Vertrauen frei zu spielen. Und zu probieren.

Auf jeden Fall. Du musst auch ready sein, direkt im ersten Viertel deine Minuten zu bekommen. Garbage-Time gibt es bei Jesus eigentlich nicht. Wenn du dem Team hilfst spielt du. Punkt.

Und wie ist das mit Feedback während des Spiel und bei Auszeiten? Sind die Coaches dann direkt da und geben dir Tipps.

Auf Profi-Niveau ist das etwas anders. Zumindest bei uns. Da bekomme ich zwar manchmal Dinge erklärt, aber nicht so viel wie in der Jungend. Wenn ich aber konkrete Fragen habe, bekomme ich natürlich alles Infos ausführlich erklärt. Es ist einfach etwas anders.

Übernimmt dann jemand anderes im Team diese Rolle? Die Veterans zum Beispiel?

Ja klar. Unsere Kapitäne sind da natürlich sehr aktiv. Mit Robin Amaize und Benedikt Turudic haben wir viel geredet. Vor allem Benedikt hat oft mit mir geredet und mir Tipps gegeben. Er sieht natürlich von Außen viele Dinge und sagt mir, wie ich Dinge besser machen kann. Er hat mich schon krass gepusht und hat mir viel geholfen.

Trikottasche tragen, Wasser schleppen… Gibt es auch im Profi-Team typischen Rookie-Aufgaben?

Also direkt Rookie-Aufgaben gibt es da eigentlich nicht. Klar trägt man bei Aufwärtsfahrten mal dem Physio die Sachen auf sein Zimmer, oder muss nach dem Training die Bälle einsammeln. Ich meine, wenn dein Kapitän dir sagt: „Mach mal dies oder jenes“ macht man das lieber. (Lacht)

Vor einem Jahr warst du noch bei uns im Sommercamp und hast und erzählt, dass du vielleicht in dieser Saison den Durchbruch schaffst. Und tatsächlich: Du bist seit dieser Saison fester Bestandteil des Braunschweiger-Profikaders, bist als NBBL Spieler regelmäßig für das Team aufgelaufen. Wie geht es für dich weiter?

Zunächst war das natürlich meine letzte Saison in der NBBL. Im nächsten Jahr werde ich ein fester Bestandteil des Profikaders sein und hoffe dort mehr Spielanteile zu bekommen. Damit ich noch mehr Spielerfahrung sammle, bin ich zusätzlich als Doppellizenz-Spieler auch noch Teil des 1. Regionalliga-Kaders von Braunschweig. Was danach noch kommt, steht natürlich noch nicht fest. Ich denke jetzt aber erstmal an die kommende Saison.

Aber lass uns kurz in die Kristallkugel schauen: Sananda Fru in 5 Jahren. Euroleague oder NBA?

Ich lass mir natürlich alles offen, aber NBA ist wahrscheinlich eher unrealistisch. Ich sehe mich da doch eher in Europa. Vielleicht bei einem Eurocup- oder sogar Euroleague-Team, das wäre schon toll.

Wenn es dazu kommt, sind wir auf jeden Fall ganz vorne in der ersten Reihe mit dabei!

(Lacht) Darauf freue ich mich schon.

Viele jüngere Spieler fragen sich, was ihnen zum Erreichen des Ziels (Profi werden) weiterhelfen würde. Was würdest du ihnen mit auf den Weg geben?

Generell sollte man immer Spaß am Sport haben. Bleibt dabei immer motiviert und glaubt an euch. Aber, hört auf eure Trainer. Mir ist aufgefallen, dass man das vielleicht in jungen Jahren noch nicht sieht. Die meisten Trainer machen da schon einen richtig guten Job in der Halle. Egal wie oft du eine Übung machst, es gibt immer noch etwas zu verbessern.

Und ganz wichtig. Beide Hände trainieren (Lacht). Man denkt wirklich das sollte bei Profis kein Problem mehr sein, aber ich kenne viele Spieler, die da manchmal wirklich an ihre Grenzen kommen. Also definitiv beide Hände trainieren!

Sananda vielen Dank für deine Zeit und deine Einblicke. Die DBV-Family wünscht dir viel Erfolg in der kommenden Saison.

Gerne. Vielen Dank für die Gelegenheit und auch Erfolg beim Hermut-Weber-Cup 22.

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