Die Ü45-Herren des DBV Charlottenburg haben nach der Vizemeisterschaft 2018 den Pokal wieder nach Berlin gebracht. Im hessischen Taunus, in Kronberg, begab sich das Team auf die erfolgreiche Mission “Gold“!
In einem sehr hart umkämpften und spannungsvollen Finale wurde der Titel nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr wieder zurück an die Spree geholt. Ein von unbedingtem Siegeswillen geprägter Teamgeist verhalf in den letzten 2.45 Minuten zu einem 14:2-Punkte-Lauf und führte zum 54:52 Thriller-Finalsieg über den SC Rist Wedel, den Titelverteidiger und DBV-Dauerkontrahenten um den Guard André Bade.
Endlich einmal ein 12 Spieler starker, gesunder Kader um den titelhungrigen Captain Oliver Lenhardt machte sich am vergangenen Wochenende nach Kronberg bei Frankfurt am Main auf, um die Deutsche Meisterschaft der Ü45 zu gewinnen.
Mit Drazan Tomic, Niklas Lütcke und Christian Krämer waren drei „Rookies“ (Jahrgang`74) im Team. Optisch war das Team bestens aufgestellt, da ein namhafter Sponsor neuerlich die komplette Ausrüstung für die Gold-Mission zur Verfügung stellte.
Hierfür nochmals herzlichen Dank an Engel & Völkers Commercial Berlin!
16 Teams waren bei der Endrunde am Start, die 4 Vierergruppen bildeten.
Die ersten achtplatzierten des Vorjahres waren gesetzt. Die beiden ersten jeder Gruppe zogen in die Viertelfinalrunde ein.
Die Kurzspiel-Vorrunde am Samstag verlief für den DBV ohne große Probleme und Überraschungen. Für die Gegner gelegentlich überraschend und die Zuschauer/ innen oft unterhaltsam, waren im Spiel des DBV schöne Stafetten und Kombinationen, die Eingeweihte an alte Westberliner Freiplatz-Zeiten erinnerten. Bei den souveränen Siegen gegen den sehr engagierten und tollen Gastgeber MTV Kronberg (45:31), die BG Halstenbek-Pinneberg (40:22) und – um den Gruppensieg – die SV Haspe 70 Hagen (50:10!) konnte durchgängig „rotiert“ werden.
Im Viertelfinale gab es am Samstag noch einen ebenfalls souveränen Sieg gegen einen unserer Lieblings-Gegner, den Zweiten der Gruppe A, den TV Georgsmarienhütte (45:24).
Im Anschluss relaxte die Mannschaft im SPA-Bereich des mondänen Dorint Hotels in Oberursel.
Am Sonntagmorgen stand das Halbfinale gegen die netten Herren des UBC Münster an, die ihre Gruppe und das Viertelfinale ebenfalls souverän gewonnen hatten und sich durchaus Chancen gegen uns ausgerechnet hatten, wie sie am Vorabend nicht vergaßen, zu betonen.
Dieses körperbetonte und hart umkämpfte Match ging nach einem 1-Punkt-Rückstand zur Halbzeit schließlich mit 38:29 zugunsten des DBV aus.
Sonntag, 14.00 Uhr war wieder „High Noon“ – das Finale gegen die „Risters“, den SC Rist Wedel, die Neuauflage des Finales 2018. Eine jahrzehntelange Dauerrivalität.
Gespielt wurden 4 x 7 Minuten.
Die Partie begann auf beiden Seiten etwas nervös, der DBV musste auf seiner Seite damit umgehen, dass sich Center Collingro zuvor beim Aufwärmen verletzt hatte und kaum eingreifen können würde.
Nach dem ersten Viertel stand es 12:9 für den DBV, es ging hin und her. In der 10. Minute stand es 14:15, durch einen kurzen 8-Punkte-Run (Dreier durch Tomic, Zweier Lipperheide, Dreier Rücker) zum 22:15 wurde dann Wedel zur ersten Auszeit gezwungen. Mit einer 27:23-Führung ging es in die Pause. Die „Risters“ waren aber stets extrem bissig und konnten somit zahlreiche wichtige Rebounds für sich verbuchen, insbesondere in der Offense. Wedel wurde stärker, kam ran. Ein offener Schlagabtausch. In den sehr ereignisreichen zwei Minuten (19./ 20.) vergab Bade zwei Freiwürfe, es punktete der wieselflinke „Rister“ Eydel zum 33:33. Dann: Dreier durch Lenhardt, Dreier Bade und Dreier Tomic in direkter Folge, sowie ein späterer Dreier durch Pröhl erbrachten den 39:40-Stand zum Ende des dritten Viertels.
Das vierte Viertel begann deprimierend für den DBV, bis zur 26. Minute gelang nur Strauven ein Freiwurf-Erfolg.
2.45 Minuten vor Schluss lag man mit 10 Punkten hinten. Die Köpfe auf der Bank hingen etwas tief.
Doch nun sollte die Zeit von den zwei unermüdlichen Routiniers Kollat und Lütcke und Kämpfer-Rookie Tomic kommen! Der DBV kämpfte sich beeindruckend zurück. Die Defense war aggressiv und die Offense lief an:
Mit dem Rücken zur Wand spielten diese Drei groß auf: ein 8-Meter-Dreier von Lütcke, ein Inside-Zweier durch Kollat, ein Fastbreak-„In-Your-Face“-Dreier von Tomic: der DBV war auf 2 Punkte wieder dran (48:50/27. Minute). Wedel traf wieder. 48:52. Ein Freiwurf-Treffer von Rücker, ein Spin-Move zum Korb von Lütcke. Alles diesmal vom SC Rist unbeantwortet: nur noch 1 Punkt Rückstand. 51:52.
Eine sehr strittige Sprungballentscheidung gegen den DBV 23 Sekunden vor Schluss erbrachte Ballbesitz und Einwurf für Wedel, der aber direkt „gestealt“ werden konnte. 10 Sekunden vor Schluss wurde Tomic gefoult, es gab zwei Freiwürfe,„down by one“.Treffer: unentschieden. 52:52. Zweiter Freiwurf: verfehlt!
Dann aber, aus dem Nichts herbeigeflogen, der Meisterschafts-Offensivrebound durch Kollat mit Tip-Off zu Tomic, der wiederum passte zu Lütcke, der den „Championship-winning“-Korbleger verwandelte!
54:52, nach 40:50 fast 3 Minuten zuvor.
Meisterschaft!
Das Team im Freudentaumel.
Aber: Das Spiel war noch nicht vorbei!
Die Schiedsrichter gewährten 4,1 Sekunden vor Spielende eine Auszeit, die Wedel zuvor angemeldet, aber niemand seitens DBV mitbekommen hatte. Einwurf Vorfeld. Die Sekunden eine halbe Ewigkeit für den DBV. Man verteidigte mit den letzten Kräften. Bade erhielt den Ball und legte diesen Korbleger unter Bedrängnis aber nur auf das Gestänge.
Abpfiff!
Endlich!
Deutscher Meister Herren Ü45: DBV Charlottenburg!
Das Meisterteam des DBV Charlottenburg bedankt sich herzlich bei den Ausrichtern, dem MTV Kronberg mit seinen zahlreichen Helfern/innen, den Schiedsrichtern/innen und den Zuständigen an den Anschreibetischen!
Großer Respekt auch an den SC Rist Wedel, der ein ebenbürtiger Gegner war und der sich – trotz der ständigen emotionalen Rangeleien auf dem Spielfeld – als sehr fairer und sympathischer zweiter Sieger gab.
Deutsche Meister 2019 Herren Ü45:
Oliver Lenhardt #6, Gregor Marweld #7, Oliver Stamm #9, Drazan Tomic #10, Jens Kollat #12, Igor Rücker #14, Nils Collingro #13, Niklas Lütcke #15; Justus Strauven #16, Laurens Lipperheide #32, Christian Krämer #74 und Axel Bree #91.