Von Berlin über Potsdam bis nach Braunschweig. Der DBV Charlottenburg bleibt bei allen Endturnieren ungeschlagen und krönt sich zum Norddeutschen Meister. Damit verbucht das Team um die Trainer Sekou, Akin und Samuel den größtmöglichen Erfolg in dieser Altersklasse. Die Deutsche Meisterschaft wird nämlich leider nicht ausgespielt.
Wie schon beim Berliner Endturnier mussten sich unsere Jungs auf dem Weg zur Spitze vor allem gegen die Berlin Tiger durchsetzen. Auf den ewigen Gegner trafen sie sowohl bei der Ostdeutschen als auch bei der Norddeutschen Meisterschaft – und beide Male ging der Sieg an die Gelb-Blauen.
Bei der Ostdeutschen Meisterschaft in Potsdam fand das Duell als Höhepunkt des ersten Wettbewerbstags statt. Als Highlight honorierte unsere Truppe das Spiel – mit einem regelrechten Dreierspektakel. 23 Distanzwürfe fanden ihr Ziel, auch in der Zone konnte man regelmäßig punkten. Schlussendlich errang der DBV Charlottenburg einen ebenso signifikanten Triumph wie bei der Berliner Meisterschaft und stützte mit dem 116:82 die Spitzenposition in der Hauptstadt.
DBV schlägt Potsdam und Cottbus
Am frühen Morgen hatten die Gastgeber von den Potsdam Redhawks unsere Jungs herausgefordert. Nach dem holprigen Start wurde der DBV Charlottenburg seiner Favoritenrolle gerecht und konnte das Spiel am Ende mit 83:75 für sich entscheiden. „Wir hatten an jenem Wochenende einige Ausfälle wegen Abi-Prüfungen und Verletzungen, was uns etwas Chemie gekostet hat. Dazu haben wir einen Gegner gefunden, der uns viel abverlangt hat. Die Jungs haben sich im Laufe des Spiels aber klar gesteigert, die Führung übernommen und verteidigt“, kommentierte Headcoach Sekou Bahl.
Nach den beiden Siegen am ersten Tag war das Soll erfüllt und die Qualifikation zur Norddeutschen Meisterschaft geschafft. Im dritten Spiel gegen den BBC Cottbus verkleinerte das Trainertrio die Rotation und gönnte Leistungsträgern wie Manu und Ben eine Pause. Unsere Jungs stellten bereits im ersten Viertel die Weichen auf Sieg, erreichten beim Stand von 46:30 in der 24. Minute den höchsten Vorsprung und kontrollierten das Spiel bis zum Ende (71:60).
Die Topscorer des Wochenendes waren Manu Mpacko mit 55 Punkten in den ersten beiden Spielen und Urs Albrecht mit 66 Punkten in drei Partien.
Norddeutsche Meisterschaft in Braunschweig
Der letzte Tanz dieser Saison fand in Braunschweig statt. Der Gastgeber trat mit der kompletten NBBL-Mannschaft an und machte damit seine Ambitionen deutlich: Er wollte den Pokal in der heimischen Halle feiern. Doch unsere Jungs hatten andere Pläne. Und sie konnten sie umsetzen.
Aber der Reihe nach. Zum Showdown hatten sich sechs Teams angemeldet: Neben den ostdeutschen Vertretern DBV Charlottenburg und Berlin Tiger hatten sich auch die SG Braunschweig und die Wolfsburg Honeybadgers aus Niedersachsen sowie TuRa Harksheide und der Hamburger Verein Elmshorner MTV aus der Staffel Nord qualifiziert. Der Modus: Zwei Dreiergruppen, die ersten beiden ziehen ins Halbfinale ein.
Der DBV Charlottenburg kämpfte auch beim letzten Wettbewerb der Saison mit Personalproblemen und setzte auf Manu und Joel sowie sechs u18-Meister vom vergangenen Jahr (Dino, Mateu, Tom, Finn, Urs und Vincent). In der Vorrunde bekamen es die Jungs mit dem Elmshorner MTV und den Wolfsburg Honeybadgers zu tun.
Das erste Spiel war mal wieder etwas tückisch und unser Team brauchte etwas Zeit, um richtig Fahrt aufzunehmen. Die Hamburger lagen zeitweise mit 17 Punkten vorne. Unsere Jungs glichen in der Schlussphase aus und mauserten sich mit einem Dreier von Urs und den Freiwürfen von Joel und Manu zum Sieg (78:85). Der eine Erfolg reichte schon zum Weiterkommen, denn Wolfsburg hatte im ersten Spiel mit 94:32 verloren und war so gut wie ausgeschieden. Wieder mal nutzte das Trainertrio die Gelegenheit, um der jüngere Jahrgang Spielpraxis sammeln zu lassen. Die Jungs ließen nichts anbrennen und gewannen mit 72:49.
Überraschung im Halbfinale
Nach der relativ entspannten Vorrunde stand schon einmal fest: Ab jetzt wird der Schwierigkeitsgrad höher. Und zwar sofort auf der höchsten Stufe, denn die SG Braunschweig hatte gegen TuRa Harkheide gepatzt und die Vorrunde auf dem zweiten Platz abgeschlossen. Vor den Augen des lokalen Helden und NBA-Spielers Dennis Schröder fand ein sehr intensives und taktisches Spiel statt.
Der DBV Charlottenburg legte los wie die Feuerwehr (11:0) und verteidigte drei Viertel lang auf höchstem Niveau. Braunschweig wirkte chancenlos und geriet mit 32 Punkten in Rückstand (63:31). Die ersten Probleme kamen mit dem Foul Trouble von Joel und Finn, die vorzeitig ihr Spiel beenden mussten. Die Hausherren nutzten dann ihren Körpervorteil in der Zone und starteten eine scheinbar unmögliche Aufholjagd. Doch auch diese blieb beim Endstand von 84:72 ohne Erfolg – und das ohne auch nur eine Minute lang in Führung zu liegen.
Und es heißt wieder: DBV-Tiger
Nur noch 40 Minuten trennten den DBV Charlottenburg von der Krönung einer von Verletzungen geprägten, aber letztlich erfolgreichen Saison. Und ein Gegner. Keine Überraschung: die Berlin Tiger.
Anders als bei den vorherigen Begegnungen hielten die Raubtiere diesmal stand – auch, weil unsere Jungs nach dem anstrengenden Halbfinale kaum Pause gehabt hatten.Fünf Punkte von Dino zeigten den Weg (4:10), Joel und Teoman machten im zweiten Viertel den Vorsprung zweistellig (30:41). Die Berlin Tiger kämpften sich heran und kamen auf einen Zähler Abstand (71:72) heran, doch fünf Punkte von Manu in der Schlussphase (81:88) ließen die Gelb-blauen endgültig jubeln. „Es war kein besonders schönes Finale“, bilanzierte Sekou. „Man hat gemerkt, dass beide Teams etwas durchgemacht hatten und ihnen noch etwas in den Knochen steckte. Wir wollten den Sieg mehr – und durften ihn am Ende feiern.“
Bei der Schlusssirene und einem Endstand von 86:94 brachen alle Dämme: Der DBV Charlottenburg ist u20-Norddeutscher Meister – und das, ohne im Halbfinale und Endspiel auch nur eine einzige Sekunde hinten gelegen zu haben. Glückwunsch, Jungs, ihr habt es verdient!