Auf den langen Weg nach München machte sich unsere JBBL am vergangenen Wochenende. Ziel waren nicht die Wiesn und das Oktoberfest wie für die meisten Touristen, sondern das erste Turnier der Vorbereitung. Das Team um den neuen Headcoach Reza Ghasseminia – ohne drei Spieler aus der Länderauswahl angereist – hat dabei vier Spiele absolviert.
Die gute Nachricht sind nicht (nur) die beiden Siege gegen Karpfenberg und Bayreuth, sondern auch die vom Team während des Turniers gezeigte Leistungssteigerung und die Spielminuten, die die unerfahreneren Spieler sammeln konnten.
Zum Auftakt winkte am Samstag eine böse Überraschung: gegen die Internationalen Basketball Akademie München (IBAM) – in die Staffel Süd eingeteilt – ging ein knappes Spiel mit 10 Punkten verloren. Der Trainer ließ allen Jungs die Gelegenheit, sich mit dem Niveau und einer anspruchsvolleren Trainingseinheiten einzustimmen und war am Ende mit der Leistung zufrieden: “Mir war vor allem wichtig, dass die Jungs sich einfach mal auf diesem Level wohlfühlen”, so Reza nach dem ersten Spiel.
Die beiden folgenden Spiele wurde auf verschiedene Weise gewonnen, was der Entwicklung der jungen Truppe sicher zu Nutze kommen wird: gegen Karpfenberg leuchtete am Ende ein +20 an der Anzeigentafel, während der Erfolg gegen den JBBL-Teilnehmer aus Bayreuth das Team erst nach der Verlängerung errungen wurde (+5).
Ein Engpass im Spielplan sorgte für eine Niederlage gegen Nürnberg im letzten Spiel. Unsere Jungs hatten sage und schreibe fünf Minuten Pause nach dem packenden Sieg gegen Bayreuth, spielten trotzdem bis 3 Minuten vor Schluss auf Augenhöhe. In der Schlussphase ging der Mannschaft dann die Puste aus und Nürnberg nutzte den Vorteil eiskalt zu einem dem Spielverlauf nicht entsprechend deutlichem Sieg.
“In der Defense haben wir eine gute Leistung erbracht, sogar überraschend für das Niveau, das man normalerweise in dieser Phase der Vorbereitung erreicht. In der Offense fehlte uns das ein oder andere mal die klare Struktur, die man dann aber ab dem 18. Oktober (Anm.d.Red.: Saisonstart!) – da bin ich mir sehr sicher – sehen wird. Die mentale Stärke ist außerdem auch noch ausbaufähig und wir werden bis zum Saisonauftakt daran arbeiten, dass wir die Kontrolle über das Spiel übernehmen und nicht mehr aus der Hand geben”, so der gebürtige Münchner Ghasseminia.
So lautet das endgültige Fazit von Reza: “Alles in allem war es eine aufschlussreiche und wichtige Erfahrung für uns. Von neun Teams hat man auf Augenhöhe mit der Top5 gespielt, was mich zufriedenstellt. Das allerwichtigste: Das Klima im Team ist wirklich sehr harmonisch.” Am kommenden Wochenende steht schon das nächste Turnier an: “In Jena wollen wir uns noch ein Stück weiterentwickeln.”
Zum Schluss lüftet Reza ein kleines Geheimnis: “Wir waren doch noch zusammen auf der Wiesn und sind alle als Team die ‚Looping-Achterbahn‘ gefahren. Es war ’ne richtige ‚gaudi‚ – wie die Bayern sagen würden!”