Der verrückte Halbfinal-Traum der Berlin Braves Baskets ist am Wochenende in Vechta geplatzt. Bei den Young Rasta Dragons verlieren unsere Jungs Game Three mit 84:66, wobei das Endergebnis nicht die ganze Wahrheit erzählt. Es erzählt weder von den langen Minuten, in dem die Favoriten die Defense der Berliner kaum überwinden konnten (21 Punkte in 17 Minuten), noch von einem dritten Viertel, in dem unsere Jungs nach der Durststrecke vor der Halbzeitpause reagiert und die Führung noch einmal übernommen haben.
Die Dragons zittern 27 Minuten lang und können das Spiel nur dank der individuellen Klasse von Bühner und Trettin drehen, bevor sie es im vierten Viertel sicher nach Hause bringen.
Braves überraschen die Dragons
Headcoach Josef Dulibic beginnt das Spiel mit einer kleinen Überraschung: Joel Mbappou übernimmt die Rolle des Centers, Paul-Levi Urban wird als Flügelspieler an seiner Seite eingesetzt. Sowohl Henrik Besch als auch Maxim Klanten sitzen zunächst auf der Bank. Hinter dieser Entscheidung für die Starting Five verbirgt sich der Wunsch, in der Verteidigung aggressiver zu agieren und den Young Dragons wenig Raum für die Dreier zu lassen, die in den ersten beiden Spielen für den guten Start des Favoriten gesorgt hatten.
Der Plan geht im ersten Viertel voll auf. Vechta tut sich schwer und hat schon fünf Ballverluste, nur zwei Dreier finden ihr Ziel. Jack Kayill, der im Spiel Zwei kaum aufzuhalten war, endet das erste Viertel ohne Punkte (und nur neun am Ende). Auf der anderen Seite können die Berlin Braves Baskets mit gutem Transition-Spiel schnell punkten und liegen nach zehn Minuten mit 14:19 vorne.
Unsere Jungs halten den Gegner auch im zweiten Viertel lange in Schach: Vechta erzielt nur fünf Punkte in den ersten sieben Minuten und die Berlin Braves Baskets können mit Joel und Emanuel ihre Führung ausbauen (19:27). Die Young Rasta Dragons reagieren auf die nächste schwierige Phase mit einem klaren Strategiewechsel: Weg von den Dreiern, es wird versucht, Trettin in Szene zu setzen. Mit acht Punkten in den letzten drei Minuten dreht der Flügelspieler das Spiel fast im Alleingang. Zur Halbzeitpause führt Vechta sogar, wenn auch nur mit einem Punkt (28:27).
Trettin und Bühner retten die Dragons
Die lange Pause bringt keine große Veränderung im Spielablauf: Die Gastgeber bleiben ihrem neuen Credo treu und versuchen mit ihren Drives zum Korb entweder ein Foul zu ziehen oder die Verteidigung so zu bewegen, dass Platz für Dreier entsteht. Unsere Jungs versuchen spielerisch den körperlichen Rückstand aufzuholen und Lücken in der nun gut organisierten Verteidigung der Niedersachsen zu finden. Bis zur Schlussphase bleibt das Spiel ausgeglichen (40:37/26.), dann ziehen die Young Rasta Dragons mit einem plötzlichen 7:0-Lauf davon (53:43/29.).
Der Abstand zwischen beiden Teams bleibt stabil bis zur Mitte des vierten Viertels – und auch eine kurze Umstellung auf Zonenverteidigung der Berlin Braves Baskets kann nichts daran ändern (59:50/35.). Das nächste Foul an Trettin (16/16 von der Freiwurflinie) leitet allerdings den dritten Run der Hausherren in diesem Spiel ein. MVP Bühner macht den Rest und lässt mit sieben Punkten in Folge den Vorsprung auf 17 Zähler wachsen (74:57).
Für unsere kämpferischen Jungs ist es das endgültige Ende eines verrückten Traums und auch das Ende einer ebenso spannenden wie erfolgreichen Saison, in der die Berlin Braves Baskets nach nur 12 Monaten die Erstklassigkeit in der NBBL zurückerobern konnten.
Glückwunsch an die Young Rasta Dragons für den verdienten Einzug ins Halbfinale. Meine Jungs haben alles gegeben und vieles umgesetzt von dem, was wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten.
Ich glaube, eine gewisse Unsicherheit konnte man mindestens 27 Minuten lang bei unserem Gegner spüren – und das ist die Belohnung für unsere sehr engagierte und konsequente Leistung. Individuelle Klasse und mehr Präsenz in der Verteidigung und beim Offensiv-Rebound in der zweiten Halbzeit haben den Unterschied gemacht. Dadurch hat Vechta gezeigt, warum sie als Nummer Eins bei diesen NBBL-Playoffs gesetzt sind.
Unsere Saison endet hier und ich gratuliere meiner Mannschaft noch einmal zum erreichten Ziel des Wiederaufstiegs. Wir haben mit jedem Gegner auf Augenhöhe gespielt und gegen jede Mannschaft mindestens einmal gewonnen. Das unterstreicht die Qualität dieses Teams und auch die Fortschritte, die wir in diesem Halbjahr gemacht haben. Wenn wir an das Auftaktspiel gegen Rostock zurückdenken, wird uns allen klar, welchen Weg diese Jungs gegangen sind, um sich heute 25 Minuten als Favoritenschreck zu gönnen.
Es spielten für die Berlin Braves Baskets:
Ruomi Walter 6
Ben Lenhardt 2
Jermaine Fleck 14
Andrej Milutinovic 11
Joel Mbappou 12
Emanuel Mpacko 13
Maxim Klanten 6
Paul Levi Urban
Henrik Besch 2
Darijo Kopilovic
John Hubertus Kropp
Top Assist: Emanuel Mpacko 3
Top Rebounds: Joel Mbappou 5
2FG 17/36, 3FG 6/20, FT: 14/17
Reb: 18 Def. & 11 Off., Ass: 9, Ballgewinne: 9
Top Performer
Young Rasta Dragons
Karl Bühner (PF, 2005):
25 Pkt. & 12 Rebounds
NBBL - Playoffs Meisterschaft
1. Runde – Game Three
Vechta Berlin Braves |
84:66 |
(2:1) |
Alba Berlin |
91:64 |
(2:1) |
Oldenburg Göttingen |
73:57 |
(2:1) |
Leverkusen UBC Münster |
78:58 |
(2:1) |