Die Berlin Braves Baskets machen die Aufstiegsrunde doch noch spannender. Trotz leidenschaftlicher Schlussphasen unterlagen unsere Jungs im Rückspiel gegen die RheinStars Köln mit 75:76. Die gute Nachricht: Die Berlin Braves Baskets haben noch ihr Schicksal in den eigenen Händen. Mit zwei Siegen in den restlichen beiden Spielen gegen Team Bonn Rhöndorf ist der Wiederaufstieg in die Gruppe A gesichert.
Dieses Spiel hinterlässt ein komisches Gefühl.
Gut, dass wir den direkten Vergleich gewonnen haben (es wäre wahnsinnig wichtig gewesen, wenn Göttingen die gestrige Begegnung in Bonn gewonnen hätte, AdR).
Gut, dass wir in der Schlussphase Charakter gezeigt haben und die Partie fast gedreht haben.
Schlecht, dass wir die Aufgabe „Zonenverteidigung“ nicht so gemeistert haben, wie ein Spiel auf diesem Niveau verlangt. Wir haben uns viel zu sehr auf unseren Distanzwurf verlassen, und wenn die Dreier nicht mehr gefallen sind, haben wir gestottert und die Partie aus der Hand gegeben.
Das Wichtigste ist allerdings, dass wir Herr über unsere Zukunft sind. Daher heißt die Devise: Mund abputzen und an Bonn denken.
Braves legen los wie die Feuerwehr
Zonenverteidigung ist das Wort des Tages in der Sömmeringhalle. Denn die Berlin Braves Baskets starten sehr motiviert und effektiv ins Spiel und erarbeiten sich schnell eine zweistellige Führung, als Jermaine Fleck und Maxim Klanten zwei Dreier hintereinander treffen (20:6/8.).
Die RheinStars stellen zu Beginn des zweiten Abschnitts auf Zonenverteidigung um und vor allem setzen die beiden Top-Scorer aus dem Hinspiel, Wittmann und Reinhart, besser in Szene nach dem insgesamt nur fünf Punkten des ersten Viertels.
Knackpunkt Zonenverteidigung
Unsere Jungs scheinen anfänglich das Lehrbuch des Angriffs auf die Zonenverteidigung gut verinnerlicht zu haben: Ben Lenhardt netzt dreimal von Downtown ein, dazwischen sorgen Pässe in der Zone für Abwechslung – auch wenn die Abschlüsse etwas zu wünschen übriglassen. Nach 17 Minuten ist die Führung wieder zweistellig (39:29), die letzten drei Minuten des ersten Durchgangs gehören allerdings den Gästen, die mit einem 8:2-Lauf wieder herankommen. In dieser Phase finden die Rheinländer einen weiteren Hauptdarsteller, den Point-Guard Valon Krasniqi, der sowohl als Spielmacher als auch als Werfer überzeugt (19 Punkte am Ende).
Köln übernimmt
Zurück aus der Kabine hat man ein Dejavú des dritten Viertels in Köln. Die RheinStars finden den freien Mann und können auch nach guter Verteidigung unseres Teams treffen: Wittmann und Reinhart kombinieren für acht Punkte und sorgen für den ersten Führungswechsel der Partie (43:46/24.).
Die Berlin Braves Baskets tun sich zunehmend schwer gegen die Zonenverteidigung, können offensiv keinen Rhythmus finden und auch die Distanzwürfe sind nicht mehr so zuverlässig wie noch im zweiten Viertel. Köln nutzt die Lage aus und zieht – trotz Foulprobleme vom Führungsduo – entschieden davon (46:52 in der 26. Minute, dann 58:66 in der 35.). Dazwischen kommt eine Szene, die sinnbildlich ist für die Schwierigkeiten der Berlin Braves Baskets: in der letzten Minuten des dritten Viertels schaffen unsere Jungs drei Offensivrebounds hintereinander zu holen, der Korb bleibt allerdings wie vernagelt. Auf der anderen Seite versuch Krasniqi sein Glück aus der Distanz, der Ball springt auf dem Ring und fällt senkrecht in den Korb zum 58:66.
Spannende Schlussphase
Eins darf man den Berlin Braves Baskets nicht nehmen: Sie mögen es spannend. So sorgen dafür auch in einem Spiel, in dem nichts scheint mehr zu laufen, am Ende doch für Hoffnung und eine laute Halle. Paul Levi Urban schließt mit einem verwandelten Offensivrebound einen 9:0-Lauf zur erneuten Führung ab (37. Minute), die RheinStars lassen die Köpfe nicht hängen und antworten gleich mit einem 10:3.
Sechs Punkte trennen wieder beide Team eine Minute vor Spielende. Das primäre Ziel wäre im Normalfall auf den direkten Vergleich zu denken (78:84), aber unsere Jungs haben wieder Hunger nach mehr. Ben halbiert den Rückstand und zieht das fünfte Foul von Reinahrt, Ruomi klaut anschließend den Ball und netzt treffsicher zum 75:76 ein.
Zu spielen sind es noch 13.1 Sekunden. Headcoach Josef Dulibic bespricht in der Auszeit die nächste Defense. Seine Jungs machen einen hervorragenden Job, locken Beyer in eine Falle und erobern mit Ben Lenhardt den Ball. Unser Top-Scorer des Abends (26) läuft ein paar Schritte und versucht den großen Wurf von der Mittelfeldlinie. Leider erfolglos.
Halbzeit in der Aufstiegsrunde
Nach den ersten zwei Spieltagen der Aufstiegsrunde ist alles noch offen. Jede Mannschaft konnte bislang einen Sieg einfahren. Daher haben die RheinStars Köln wieder die Tabellenführung übernommen und nun können mit einem Sieg gegen die Sartorius Juniors den Aufstieg perfekt machen. Für die Sartorius Juniors und die Berlin Braves sind zwei Siege notwendig, um den Sprung in die Gruppe A aus eigener Kraft zu schaffen. Team Bonn/Rhöndorf ist hingegen auf Schützenhilfe von den RheinStars angewiesen. Nur mit zwei eigenen Siegen und zwei der Kölner können die Bonner noch aufsteigen.
Es spielten für die Berlin Braves Baskets:
Ruomi Walter 3
Ben Lenhardt 26
Jermaine Fleck 6
Andrej Milutinovic
Joel Mbappou 5
Harun Fakhro
Maxim Klanten 10
Paul Levi Urban 10
Henrik Besch 7
Darijo Kopilovic
John Hubertus Kropp 6
Top Assist: Jermaine Fleck 6
Top Rebounds: John Hubertus Kropp 8
2FG 18/50, 3FG 9/24, FT: 12/20
Reb: 20 Def. & 16 Off., Ass: 20, Ballgewinne: 10
Top Performer RheinStars Köln
Valon Krasniqi (PG, 2005):
19 Pkt. & 6 Ass.
Ergebnisse und Tabelle
Aufstiegsrunde 1. Spieltag
Berlin Braves Baskets RheinStars Köln |
75:76 |
Team Bonn/Rhöndorf |
85:76 |
RheinStars Köln | 6 |
Sartorius jr. Göttingen | 4 |
Berlin Braves Baskets | 4 |
Team Bonn/Rhöndorf | 2 |