Noch genau 24 Stunden, dann ist es soweit: Der erste Sprungball der neuen Saison in der NBBL wird ausgeführt. Nach einem Jahr in der „zweiten Liga“ sind die Berlin Braves Baskets wieder unter den besten 16 Teams Deutschlands in der NBBL-Gruppe A vertreten.
Am Sonntag um 14 Uhr geht es in der Sömmeringhalle gegen Mitaufsteiger Göttingen los. Im Vorfeld äußert sich Headcoach Josef Dulibic zum Saisonstart.
Wie ist die Stimmung im Team kurz vor dem ersten Auftritt?
Die Jungs sind positiv aufgeregt.
Wir haben zwar ein altersmäßig ausgeglichenes Team, aber für viele ist es morgen trotzdem das erste Spiel in der NBBL Gruppe A. Wir freuen uns darauf.
Und wie sieht es von der spielerischen Seite aus?
Wir haben sehr früh mit dem Training begonnen, schon Ende Mai waren wir mit dem neuen Kader in der Halle. Seitdem haben wir uns sehr gut entwickelt und sind bereit für den Start. Dabei hat uns sicher geholfen, dass wir „nur“ sechs neue Spieler haben und ebenfalls sechs Spieler aus Altersgründen verabschieden mussten.
Man hat gemerkt, dass die Jungs sich kennen und viele von ihnen die Grundkonzepte unseres Spiels schon beherrschen. Wir haben nicht von null angefangen. Wenn ich den jetzigen Stand mit dem vom September letzten Jahres vergleiche, sehe ich uns deutlich weiter.
Wie komplex war die Kaderzusammensetzung?
Wir haben das große Glück, die Spitze der hervorragenden Jugendarbeit der drei Vereine DBV Charlottenburg, TuS Lichterfelde und Friedenauer TSC zu repräsentieren. Die Kooperationspartner bringen viel Qualität mit und füllen sich gegenseitig die Lücken, die vielleicht in einer einzelnen Altersklasse entstehen könnten.
Das Bewerberfeld war dementsprechend groß. Die Schwierigkeit bestand darin, in wenigen Stunden herauszufinden, wer am besten in das Gesamtkonzept passt.
Im Kader sind auch einige DBV-Spieler, die im Frühjahr die Deutsche Meisterschaft bei der U18 gewonnen haben. Inwiefern profitieren nun die NBBLer davon?
Die U18 des DBV Charlottenburg hat mit der Deutschen Meisterschaft einen unglaublichen Erfolg errungen. Die Spieler bringen viel Selbstvertrauen mit. Die Entwicklung in der U18 ist auch eine Folge unseres Gesamtkonzepts. Viele haben im letzten Jahr schon in der NBBL eine Rolle gespielt. Durch die Einsätze in der NBBL und in der Herren-Oberliga wollen wir die Spieler motivieren und die Basis für den nächsten Schritt legen. Die Saison war für alle beteiligten Jungs in vielerlei Hinsicht erfolgreich (Aufstieg geschafft sowohl in der NBBL mit den Berlin Braves Baskets als auch in der Oberliga mit dem DBV Charlottenburg). Die U18-Meisterschaft war das i-Tüpfelchen.
Wie schätzt du den neuen Kader ein?
Ausgeglichen und in allen Positionen gut besetzt. Wir sind unserer Idee treu geblieben, keinen Jahrgang zu übergewichten. So vermeiden wir auch in Zukunft Umbrüche und können Jahr für Jahr auf Spieler bauen, die die Konzepte und Regeln bereits kennen, eingespielt sind und eine Vorbildfunktion für die jüngeren und neuen Spieler übernehmen. Von den ’07 erwarten wir einen Schritt nach vorne. Die ’08 sollen ohne Druck ins Team hineinwachsen und die Trainings- und Spielzeit nutzen, um sich zu wertvollen Teammitgliedern zu entwickeln.
Wurden die ’05 positionsgetreu ersetzt?
Wir haben einige Big Men verloren, dafür aber einige sehr gute Guards dazu bekommen. Sie werden uns von außen gefährlicher machen als letztes Jahr und uns noch mehr Optionen geben.
Der erste Gegner ist der einzige alte Bekannte aus dem letzten Sportjahr in der Gruppe B: Sartorius Junior Göttingen.
„Alter Bekannter“ trifft nur bedingt zu. Der Verein ist derselbe, aber die Mannschaft hat mit dem letztjährigen Kader wenig gemein. Göttingen hat sich im Sommer von vielen ’05ern verabschiedet und einen Kader mit vielen Spielern der jüngeren Jahrgänge zusammengestellt. Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet. Das Teilnehmerfeld ist sehr kompetitiv und jedes Spiel wird zu einer echten Herausforderung.
Das Ziel ist der Verbleib in der Gruppe A. Wie schwer ist die Aufgabe?
Wie im letzten Jahr werden wahrscheinlich nur wenige Körbe über Erfolg oder Abstieg entscheiden. Dementsprechend schwierig ist es, die Mannschaften vor dem Start einzuschätzen.
Wenn ich mir die Namen anschaue, sehe ich Alba Berlin als Favoriten für die Top4 – dank eines sehr gut besetzten und breiteren Kaders. Dahinter hat Oldenburg vielleicht einen Tick mehr Qualität als die anderen. Alle anderen Teams werden um die verbleibenden vier Playoff-Plätze kämpfen.
Besonders schwer einzuschätzen sind die Young Rasta Dragons. Nach den erfolgreichen letzten Spielzeiten hat Vechta die Rasta Academy in der Gruppe B an den Start gebracht. Somit können die Dragons als Kooperations mit Quakenbrück vor allem auf die jüngeren Spieler zurückgreifen.
Dabei ist die Unterstützung der Fans bestimmt auch wichtig.
Auf jeden Fall. Wir wollen uns als Top-Standort für den deutschen Basketball und die Ausbildung junger Spieler etablieren. Die Zusammenarbeit der drei Kooperationsvereine geht in die richtige Richtung. Eine lautstarke Unterstützung in der Halle kann uns sicherlich helfen, diesen Prozess zu beschleunigen.
In diesem Sinne. Kommt zahlreich! Es wird eine spannende Saison.