NBBL | „Playoffs 2022: Wir sind bereit“

Die Berlin Braves Baskets haben die Hauptrunde der NBBL auf dem fünften Platzabgeschlossen und so nach den anfänglichen vier Niederlagen in Folge verdient für die Playoffs qualifiziert. In der ersten Runde – die coronabedingt nur mit Hin- und Rückspiel gespielt wird – trifft das Team um Headcoach Arvid Thamm auf die Bayer Giants Leverkusen. Wir haben mit Arvid ein Zwischenfazit gezogen und uns Gedanken über das kommende Spiel gemacht. 

Arvid, was kannst du uns über die Giants verraten?

Sie spielen mehr wie ein Herrenteam, indem sie versuchen das Tempo zu drosseln und viel auf  Zone und Pressverteidigung im Halbfeld setzen, um dann mit Fastbreak immer wieder zu einfachen Punkten zu kommen. Bei den „gesetzten“ Spielzügen ist der Spielstil sehr halbfeld-lastig und dadurch langsamer: sie suchen ihre Schützen draußen und werfen ohne zu zögern.
Wer sind die Leistungsträger bei den Leverkusenern?

Nino Vrencken (im Bild mit der #1) und Joel Lungelu sind sehr auffällig. Der erste ist ein großer Guard (1,90m), der viel den Ball in der Hand hat und kreiert, wirft und zum Korb zieht (15.1 ppg und 3.7 apg). Der zweite ist ein Power Forward, der nicht sehr groß aber dafür massig und sehr beweglich ist (13.8 ppg und 7.8 rpg)

Wie geht es unserem Team?

Die Stimmung im Team ist wirklich gut, die Jungs wollen einen tiefen Playoff-Run starten und sind bereit gegen Leverkusen alles auf dem Feld zu lassen. Was die Fitness betrifft, haben wir eine  tolle Kooperation mit Remise 16 – Therapie und Training und seitdem ich als Trainer in den Jugendbundesligen tätig bin, war noch nie ein Team so umfassend betreut wie in dieser Saison. Niklas Kollmann und besonders Felix Kaufmann machen einen tollen Job und die Jungs sind fit.

Die NBBL hat kurzfristig den Modus für die erste Playoffs-Runde geändert. Ein Vorteil für die schlechter platzierten?

Ganz klares Nein! Dieser Modus ist eine Frechheit und entbehrt jeder Grundlage. Wir können aber nichts daran ändern und fokussieren wir uns auf die beiden kommenden Spiele.
Der fünfte Platz am Ende ist sicher auch dem Start mit vier (knappen) Niederlagen geschuldet. Wie kam es zu diesen Anlaufschwierigkeiten?

Es waren mehrere Faktoren, die sich ausgewirkt haben. Auf der Teamebene mussten wir uns als Team erst finden und eine Identität entwickeln. In diesem Prozess mussten unsere Leistungsträger lernen auch Anführer zu sein und was das bedeutet, während der jüngere Jahrgang mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass es nichts geschenkt gibt und in der Liga eine andere Intensität herrscht. 

  

Dann kommt die taktische Ebene: In der Vorbereitung hat man schon gesehen, dass wir vor allem defensiv Probleme haben werden. Die Kommunikation und die Verteidigung als Team hat gefehlt und das hat sich dann in den ersten Spielen auch bestätigt.

Dazu haben die knappen Niederlagen sehr an unserem Selbstbewusstsein genagt und uns zittrige Hände in den letzten Minuten der Spiele gegeben. 

Insgesamt hat man gesehen, dass die Jungs mehr als ein Jahr nicht richtig und durchgängig in dieser Liga gespielt und dafür trainiert haben. Corona hat uns da sehr viel gekostet. Wir gehörten zu den Teams die in den Lockdowns gar nicht trainieren durften.

Wann hat es klick gemacht?

Wir haben gemerkt, dass wir viel mehr investieren müssen, wenn wir unser Saisonziel die Playoffs erreichen wollen. Die Jungs wurden dann im Training immer besser und konzentrierter. Der richtige Wendepunkte war dann die Klatsche gegen Alba im Herbst und anschließend die Reaktion in Hamburg als wir uns bei dem +30 Sieg viel Selbstbewusstsein geholt haben. Wir haben nach der Partie bei den Rasta Dragons eine Serie von sechs Siegen in Folge gestartet und gezeigt, dass man uns nicht abschreiben sollte.

Was hat dann zum dritten Platz gefehlt?

Ganz akut ein Sieg gegen Hamburg und den haben wir um zwei Punkte verfehlt. Das Spiel war allerdings sinnbildlich für die Schwankungen in der Intensität, mit denen wir schon die ganze Saison kämpfen. Wir müssen lernen über 40 Minuten konstant zu spielen und unser Spiel zu machen ohne uns von den Gegner einhüllen zu lassen. Gegen die Towers hatten wir eine Phase in der wir tollen Basketball gespielt haben, aber leider war es nicht in den letzten fünf Minuten.

Was nehmen wir mit aus dieser Hauptrunde?

Wir nehmen vor allem Selbstvertrauen mit: Wir haben in tolle Spiele gezeigt, z.T. sehr schönen offensiv Basketball und viel Kampfgeist. Das wollen wir nun in den Playoffs aufs Parkett bringen und zeigen, dass wir zu Recht dort hin gehören.

Es wird auf jedenfalls ein sehr heißer Tanz! Das erste Spiel haben wir mit einem Punkt verloren und das Rückspiel in Leverkusen mit +29 gewonnen!
Für uns soll dieser Saison noch sehr lange gehen und Wir werden um jeden Zentimeter auf dem Feld kämpfen!
Es ist das einzige Spiel in dieser Runde zuhause und wir brauchen die Zuschauer als 6. Mann!
Arvid

1. Runde Playoffs Nord - Das Programm

Braves-Giants Leverkusen

Giants- Berlin Braves Baskets

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